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Ihr Abwasser - wir klären das ! |
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Klärschlamm als organischer Dünger in der landwirtschaftlichen Verwertung ist kostenaufwendig und inzwischen umstritten. Im Gerolsteiner Land wird kein Klärschlamm mehr auf landwirtschaftlichen Flächen aufgebracht. Die Behandlung des Klärschlamms durch Verbrennung ist ausgesprochen aufwendig und äußerst kostspielig. Es wird daher eine kostengünstige und nachhaltige Schlammbehandlung angestrebt. Dazu zählt die Vererdung von Klärschlamm in Schilfbeeten.
Der größte Teil des Wassers sickert durch eine Filtersubstratschicht und wird über eine Drainage abgeleitet, und der Kläranlage wieder zugeführt. Die Vererdung reduziert das Volumen des Klärschlamms und mineralisiert darüber hinaus wertvolle organische Substanzen. Das Schilf übernimmt in diesem Prozess einen wichtigen Part: Es entwässert den Schlamm und verbessert die Wasserleitfähigkeit des durchwurzelten Schlamms. Die Wurzeln fördern die eigenständige Entwässerung zu den Drainagen und lockern zudem die Schlammschichten auf. Über die Halme gelangt Sauerstoff an die Wurzeln, der die Bildung von Bakterien anregt. Diese Bakterien sorgen für die biologische Reinigung des Klärschlammes.
Es wurde zur optimalen Entwässerung ein zweigeteiltes Vererdungsbeet mit einem Gesamtfassungsvolumen von rund 11.000 m3 mit PE-Folienabdichtung zu den Seiten und zum Untergrund angelegt. Das 2,70 m tiefe Folienbeet wurde mit einer Drainageleitung und einer ca. 35 cm starken, abgestuften Filterschicht versehen. Durch eine Schlammdruckleitung wird im wöchentlichen Abstand der behandelte und stabilisierte Klärschlamm von der Kläranlage direkt in die Vererdungsbecken gepumpt. Nach der Abtrocknung verbleibt eine „Resttrockenmenge“ von 5 - 10 % der eingebrachten Nassmenge. Dies entspricht einer jährlichen Trockenschicht von unter 10 cm. Das Becken hat damit eine Aufnahmekapazität zwischen 20 und 30 Jahren. Danach kann der Inhalt zur Kompostierung ruhen oder abgelagert werden. Nach dieser sogenannten Rottephase von etwa einem Jahr, ist der Vorgang abgeschlossen.
Das Ergebnis ist
lockere Komposterde, die weder durch unangenehmen Geruch auffällt noch
irgendwelche krankheitserregenden Keime aufweist. Was bleibt, ist
wertvoller Humus, für den Einsatz im Gartenbau oder in der
Landwirtschaft. Der natürliche Kreislauf ist damit geschlossen und das
Vererdungsverfahren kann wieder von vorne beginnen. |